Jägerschaft Naila
 

Konzept

Das Angebot Flächen zu befliegen um Kitze zu finden richtet sich nur an Jäger bzw. Mitglieder der KG Naila. Die Zusammenarbeit und die gegenseitige Unterstützung mit der Kitzrettung Oberfranken e.V. wird angestrebt. Die Terminbuchung geschieht über WhatsApp Jedes Mitglied kann der „Drohnen­gruppe" beitreten. Wer zuerst bucht bekommt den Zuschlag.
Jeder Drohneneinsatz kostet pauschal 40 €.
Die Gebühr wird vom Jäger erhoben. Er soll sie sich mit dem Landwirt (LW) der mähen will teilen. Die Mindestgröße für einen Drohneneinsatz beträgt 8 ha, unabhängig von den Besitz- oder Revierverhältnissen.
Die Alarmierung soll mindestens 48 h vor dem Einsatz erfolgen.
Der Bewuchs muss durchgehend eine optische Verbindung zwischen Drohne und Boden ermöglichen (aufrechtstehender Bewuchs, kein Grünroggen mit 1 m Höhe).
Der Jäger, der die Befliegung gebucht hat, muss das vorab beurteilen. Er muss auch bei der Aktion dabei sein und als Helfer und „Läufer" fungieren, d.h. er markiert gefundene Kitze mit gut sichtbaren, mind. 2 m langen Stangen (mit Flatterband). Er hält die Kommunikation mit dem erntenden Landwirt. Unmittelbar vor der Mahd werden die Kitze entweder von Jäger oder LW aus der Wiese getragen und fixiert (Wäschekörbe mit Stein) oder der LW mäht um die markierten Kitze herum. Vorher muss sich vergewissert werden, dass die Kitze noch an ihrem Platz liegen. Der Abstand zwischen Markieren und Mähen darf nicht länger sein als maximal 2-3 Stunden sein. Optimal ist die Mahd unmittelbar nach der Befliegung. Man muss sich bewusst sein, dass bereits mogens ab ca. 08-09:00 Uhr gemäht werden muss, da eine Befliegung wegen der Temperaturverhältnisse häufig nur von 05:00 bis 09:00 Uhr möglich ist.
Der Jäger sammelt die Stangen wieder ein und bringt sie der Drohnenstation selbstständig zurück, sofern er keine eigenen verwendet. Waschkörbe zum Fixieren der Kitze stellt der Jäger oder LW selbst. Der Drohneneinsatz soll lediglich Jäger, die gut mit ihren Landwirten zusammenarbeiten, beim Absuchen sehr großer Flächen entlasten. Er kann wegen beschränkter Kapazität den Einsatz herkömmlicher Mittel wie das Absuchen in Menschenketten, Absuchen mit Hunden, Verstänkern, Aufstellen von Wildwarnen, Wildscheuchen und Fahnen, sowie das Anmähen der Schläge am Vortag und das Mähen nach „Mähknigge" nicht ersetzten.
 

Als Verursacher der Gefährdung für Tötungen von Wirbeltieren ohne vernünftigen Grund bei Erntemaßnahmen, bleibt mit und ohne Rettungsmaßnahmen der LW bzw. der mähende Maschinenführer in der Verantwortung. Jäger werden wegen der Hegeverpflichtung und im Umfang ihrer Möglichkeiten unterstützend tätig.
Alle Beteiligte sind sich bewusst, dass alle Maßnahmen einschließlich der Drohnenflug nicht alle Wildtiere aufspüren oder vergrämen können.
Kommunikation:
Das Angebot der Kitzrettung mittels Drohne durch die KG Naila wird ausschließlich vereinsintern kommuniziert.
Die Notwendigkeit der Kitzrettung durch die Landwirte und die Empfehlung entsprechende Mittel vorzuhalten und einzusetzen, auch mit Unterstützung durch Jäger, wird aktiv an die Presse gegeben.
Der Bauernverband ist vor der nächsten Mähsaison 2022 noch mal eingehend darauf hinzuweisen, dass die Landwirte für die Unversehrtheit von Kitzen, Hasen, Bodenbrütern aber auch erwachsenen Rehen verantwortlich sind. Jäger können nur im Rahmen ihrer persönlichen Möglichkeiten unterstützend tätig werden. Ein Delegieren der Verantwortung auf den Jäger ist nicht möglich.
Die Anschaffung von 2-3 Wildwarnern pro Hektar zu mähender Fläche pro Tag, z.B. von NaturTech Oberland (KR01„Akku" Premium -130 €/Stück) wird dringend angeraten. Damit lassen sich mit relativ wenig Aufwand Kitze ziemlich wirkungsvoll allerdings nicht zu 100% vergrämen.
Die Tierrettung vor der Mahd ist bereits stark im Fokus der Öffentlichkeit. Es ist künftig vermehrt mit Anzeigen gegen Tierschutzverstöße zu rechnen. Auch Jäger werden grobe Missachtungen des Tierschutzgesetzes künftig anzeigen, insbesondere wenn keine oder keine geeigneten Tierrettungsrnaßnahmen ergriffen worden sind.
Langfristig ist anzustreben, dass es Pflicht wird, an jedem Mähwerk Assistenz-Systeme wie das Pöttinger Senosafe anzubringen. Aber auch z.T. an Grubbern. Hier muss der BJV aktiv werden. Kitzrettung mittels Drohnen sollte bis dahin bei Maschinenringen angesiedelt werden. Mit entsprechender Software (BJV) und der Mithilfe der LW lassen sich so mit Kosten von 5-8 € /ha systematisch und organisiert die meisten Flächen absuchen und Mähunfälle vermeiden.


Formulare 

Buchungsanfrage
Buchung und Dokumentation von Einsätzen
Buchung_Einsatz.pdf (810.79KB)
Buchungsanfrage
Buchung und Dokumentation von Einsätzen
Buchung_Einsatz.pdf (810.79KB)

 

Aufnahmeantrag für Kitzrettungsteam
Aufnahmeantrag_Kitzrettungsteam.pdf (699.22KB)
Aufnahmeantrag für Kitzrettungsteam
Aufnahmeantrag_Kitzrettungsteam.pdf (699.22KB)